Ein Mann schläft friedlich auf der Seite, mit entspanntem Gesichtsausdruck und einem gestreiften Kissen, symbolisch für erholsamen REM-Schlaf.

REM-Schlafstörung: Warum wir im Traum nicht mehr stillliegen

Die REM-Schlafstörung, auch bekannt als REM-Verhaltensstörung (RBD), ist eine Form der Parasomnie, die durch unkontrollierte körperliche Aktivität während des REM-Schlafs gekennzeichnet ist. Normalerweise sorgt unser Gehirn dafür, dass wir während des Träumens in der sogenannten REM-Phase (Rapid Eye Movement) körperlich stillliegen. Bei einer REM-Schlafstörung fehlt diese Muskelentspannung, und die Betroffenen beginnen im Schlaf zu sprechen, zu schlagen, zu treten oder sogar zu schreien. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der REM-Schlafstörung.

Was ist eine REM-Schlafstörung?

Die REM-Schlafstörung ist eine neurologische Störung, bei der der normalerweise entspannte Muskeltonus während der REM-Phase gestört ist. Die REM-Phase ist eine Schlafphase, in der unsere Gehirnaktivität besonders hoch ist und die meisten unserer Träume stattfinden. In dieser Phase kommt es normalerweise zur sogenannten REM-Atonie, einer vorübergehenden Lähmung der meisten Muskeln, die verhindert, dass wir unsere Träume körperlich ausleben. Bei Menschen mit einer REM-Schlafstörung bleibt diese Atonie teilweise oder vollständig aus, sodass Bewegungen, die im Traum stattfinden, in die Realität übertragen werden.

Symptome der REM-Verhaltensstörung

Die Symptome einer REM-Verhaltensstörung sind vor allem körperliche Aktivitäten während des Schlafs, die oft aggressiver Natur sind. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Schlagen und Treten im Schlaf: Betroffene bewegen sich oft heftig im Schlaf, als würden sie sich verteidigen.
  • Sprechen und Schreien: Häufig wird im Schlaf laut gesprochen oder geschrien. Diese Äußerungen stehen meist im Zusammenhang mit den geträumten Inhalten.
  • Lebhafte Träume: Die Betroffenen erleben oft sehr lebhafte und emotionale Träume, die häufig bedrohliche oder angsterfüllte Szenarien beinhalten.
  • Verletzungsgefahr: Aufgrund der Bewegungen können Betroffene sich selbst oder ihren Partner verletzen. Das Risiko für Stürze oder Verletzungen durch Schlagen ist erhöht.

Ursachen der REM-Schlafstörung

Die genaue Ursache der REM-Verhaltensstörung ist bisher nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch mehrere bekannte Risikofaktoren und mögliche Ursachen:

  1. Neurodegenerative Erkrankungen: Die REM-Schlafstörung tritt häufig im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder der Lewy-Körper-Demenz auf. Sie gilt sogar als ein frühes Anzeichen für diese Erkrankungen.
  2. Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente, insbesondere Antidepressiva, können die REM-Schlafstörung begünstigen. Auch der Missbrauch von Alkohol oder Drogen kann eine Rolle spielen.
  3. Alter und Geschlecht: Die Störung tritt vermehrt bei älteren Menschen auf, insbesondere bei Männern über 60 Jahren. Etwa 5 Prozent der Menschen in dieser Altersgruppe sind betroffen.
  4. Genetische Faktoren: Es wird vermutet, dass genetische Prädispositionen eine Rolle spielen könnten. Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von neurologischen Erkrankungen sind möglicherweise anfälliger.

Ein Paar Füße ragt unter einer weißen Bettdecke hervor, während die Szene eine ruhige Schlafumgebung darstellt, die für gesunden REM-Schlaf wichtig ist.

Diagnose der REM-Schlafstörung

In der Schweiz bietet SleepLab moderne Möglichkeiten, REM-Schlafstörungen bequem von zu Hause aus diagnostizieren zu lassen – eine Alternative zum klassischen Schlaflabor. Die Diagnose der REM-Verhaltensstörung erfolgt durch eine ausführliche Anamnese, in der auch die Beobachtungen von Partnern oder Mitbewohnern einbezogen werden. Oft sind es die Partner, die die nächtlichen Auffälligkeiten bemerken. Eine sichere Diagnose kann durch eine Untersuchung im Schlaflabor gestellt werden:

  • Polysomnographie: Hierbei werden während des Schlafs verschiedene Körperfunktionen gemessen, wie Muskelaktivität (EMG), Herzfrequenz, Atmung und Gehirnaktivität. Eine Videoaufzeichnung kann zusätzliche Informationen über das Bewegungsverhalten während des Schlafs liefern.
  • REM-Schlaf ohne Atonie: Eine der wichtigsten diagnostischen Kriterien ist das Fehlen der typischen Muskellähmung während der REM-Phase. Dies zeigt sich durch eine erhöhte Muskelaktivität im EMG während des Schlafs.

Behandlung der REM-Schlafstörung

Die Behandlung der REM-Schlafstörung erfolgt in erster Linie medikamentös und durch Veränderungen der Schlafumgebung, um Verletzungen zu verhindern. In der Schweiz können Betroffene spezialisierte schlafmedizinische Dienste wie SleepLab nutzen, um passende Therapien zu finden. Folgende Maßnahmen können helfen:

  1. Medikamentöse Therapie: Häufig werden Benzodiazepine, insbesondere Clonazepam, zur Behandlung der REM-Verhaltensstörung eingesetzt. Sie reduzieren die Muskelaktivität während des REM-Schlafs und können so das Ausleben der Träume verhindern. Auch Melatonin wird oft als Alternative eingesetzt, um den Schlaf zu regulieren.
  2. Anpassung der Schlafumgebung: Um Verletzungen zu vermeiden, sollten gefährliche Gegenstände aus der Nähe des Bettes entfernt werden. Es kann sinnvoll sein, das Bett mit einem weichen Polster zu sichern oder eine Matratze auf den Boden zu legen.
  3. Vermeidung von Auslösern: Alkohol, Koffein und bestimmte Medikamente können die Symptome verschlimmern. Diese sollten möglichst vermieden werden.

REM-Schlafstörung vs. Schlafwandeln

Die REM-Schlafstörung wird oft mit anderen Schlafstörungen wie dem Schlafwandeln verwechselt. Es gibt jedoch wesentliche Unterschiede:

  • Schlafwandeln tritt während der Tiefschlafphase auf, während die REM-Schlafstörung in der REM-Phase stattfindet.
  • Beim Schlafwandeln sind die Betroffenen oft nicht ansprechbar und erinnern sich nach dem Aufwachen nicht an ihre Handlungen. Bei der REM-Schlafstörung hingegen sind die Träume oft sehr lebhaft und die Betroffenen können sich gut an den Inhalt erinnern.

Mann im Schlafanzug mit Schlafmaske, der schlafwandelt – Darstellung einer Parasomnie, die oft im Schlaflabor diagnostiziert wird.

Risiken der REM-Schlafstörung

Die REM-Verhaltensstörung ist nicht nur aufgrund der nächtlichen Aktivitäten problematisch. Sie kann auch ein Hinweis auf das Vorliegen oder die bevorstehende Entwicklung einer neurodegenerativen Erkrankung sein. Bis zu 80 Prozent der Betroffenen entwickeln innerhalb von 10 bis 15 Jahren eine Erkrankung wie Parkinson oder Lewy-Körper-Demenz. Aus diesem Grund sollten Betroffene regelmäßig neurologisch untersucht werden, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.

Tipps für den Alltag mit REM-Schlafstörung

  • Schlafumgebung sicher gestalten: Entfernen Sie gefährliche Gegenstände aus der Schlafumgebung. Sichern Sie das Bett, um das Risiko von Stürzen oder Verletzungen zu minimieren.
  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Betroffene sollten sich regelmäßig von einem Neurologen untersuchen lassen, insbesondere wenn zusätzliche Symptome wie Zittern, Steifheit oder Gedächtnisprobleme auftreten.
  • Partner informieren: Der Partner sollte über die Störung informiert sein, um angemessen reagieren zu können. Gemeinsame Maßnahmen zur Sicherheit im Schlafzimmer sind oft hilfreich.

Häufige Fragen (FAQ) zur REM-Schlafstörung

Was ist eine REM-Schlafstörung? Eine REM-Schlafstörung ist eine Form der Parasomnie, bei der es während der REM-Schlafphase zu körperlichen Aktivitäten wie Schlagen, Treten oder Schreien kommt, weil die normalerweise vorhandene Muskelentspannung fehlt.

Warum bewegt man sich im REM-Schlaf? Bei einer REM-Schlafstörung wird die Muskellähmung, die normalerweise während der REM-Phase auftritt, teilweise oder vollständig aufgehoben. Dadurch können Bewegungen, die im Traum passieren, tatsächlich ausgeführt werden.

Wie wird eine REM-Verhaltensstörung behandelt? Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Medikamenten wie Clonazepam oder Melatonin, die die Muskelaktivität während des Schlafs verringern. Zusätzlich sollte die Schlafumgebung angepasst werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Ist eine REM-Schlafstörung gefährlich? Die REM-Schlafstörung kann gefährlich sein, da die Betroffenen sich selbst oder ihren Partner verletzen können. Außerdem ist sie oft ein frühes Anzeichen für neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson oder Lewy-Körper-Demenz.

Was sind die Ursachen für eine REM-Schlafstörung? Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Die Störung tritt jedoch häufig im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen auf und betrifft vor allem ältere Männer. Auch bestimmte Medikamente und Alkohol können die Störung auslösen.

Wie wird die REM-Schlafstörung diagnostiziert? Die Diagnose erfolgt durch eine Untersuchung im Schlaflabor, bei der die Muskelaktivität während des REM-Schlafs gemessen wird. Zusätzlich können eine Anamnese und Beobachtungen durch Partner oder Mitbewohner Hinweise auf die Störung liefern.

Kann man eine REM-Schlafstörung heilen? Eine vollständige Heilung ist derzeit nicht möglich, aber die Symptome können durch Medikamente und Anpassungen der Schlafumgebung effektiv gemindert werden.

Wer ist besonders von der REM-Schlafstörung betroffen? Die Störung tritt vermehrt bei Männern über 60 Jahren auf und ist häufig mit neurodegenerativen Erkrankungen verbunden. Menschen mit Parkinson oder einer Lewy-Körper-Demenz sind besonders häufig betroffen.

Fazit

Die REM-Schlafstörung ist eine ernstzunehmende Schlafstörung, die nicht nur die Schlafqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen kann, sondern auch ein frühes Anzeichen für schwerwiegende neurologische Erkrankungen sein kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern und Risiken zu minimieren. Wenn Sie oder Ihr Partner Symptome einer REM-Verhaltensstörung bemerken, suchen Sie rechtzeitig ärztlichen Rat, um mögliche Ursachen abzuklären und geeignete Maßnahmen einzuleiten.

Darüber hinaus ist es wichtig, sich über die eigenen Schlafgewohnheiten im Klaren zu sein und die Auswirkungen einer REM-Schlafstörung ernst zu nehmen. Ein gesunder und sicherer Schlaf trägt maßgeblich zur Lebensqualität bei. Auch wenn es keine endgültige Heilung für die REM-Schlafstörung gibt, können die Maßnahmen und Therapien, die zur Verfügung stehen, den Alltag der Betroffenen erheblich verbessern. Wenn Sie vermuten, dass Sie oder Ihr Partner von einer REM-Schlafstörung betroffen sein könnten, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

SleepLab ist ein innovativer Dienst in der Schweiz, der Menschen mit Schlafstörungen unterstützt. Von der Diagnose bis zur Therapie – alles bequem von zu Hause aus.

 

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