Kurzüberblick
- OSAS = Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom mit wiederholten Atemaussetzern im Schlaf.
- Häufige Symptome: lautes Schnarchen, Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme.
- Goldstandard Diagnostik: Polysomnographie (klassisch oder zu Hause via SleepLab).
- Goldstandard Therapie: CPAP-Maske; Alternativen: Protrusionsschiene, Operation, Lebensstiländerungen.
- Unbehandelt erhöht OSAS das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes.
Das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist eine weit verbreitete schlafbezogene Atemstörung, die ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann. Menschen, die unter OSAS leiden, erfahren wiederholte Atemaussetzer während des Schlafs, die durch eine Verengung oder einen Kollaps der oberen Atemwege entstehen. Diese Atempausen führen zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung und wiederholten Weckreaktionen, die die Schlafqualität beeinträchtigen. In diesem Artikel erfahren Sie, was OSAS ist, welche Symptome auftreten, wie eine OSAS-Diagnose ablaufen kann und welche Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Im Bereich der OSAS Medizin wird intensiv daran geforscht, wie moderne Diagnoseverfahren und personalisierte Therapien die Behandlung weiter verbessern können. OSAS Medizin umfasst dabei sowohl technologische Innovationen wie mobile Schlafanalysesysteme als auch interdisziplinäre Ansätze in der Therapiegestaltung (1).
Was ist OSAS? Definition und Ursachen
Das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) bezeichnet eine Schlafstörung, bei der es durch die Erschlaffung muskulärer Strukturen im Rachenraum während des Schlafs zu einer teilweisen oder vollständigen Verlegung der oberen Atemwege kommt. Dies führt zu Atemaussetzern (Apnoen) und einer Minderung der Sauerstoffzufuhr. Das Gehirn reagiert auf diese Situationen mit Weckreaktionen, wodurch der Schlaf unterbrochen wird. Dies geschieht in schweren Fällen bis zu hundertmal pro Nacht. Solche Atempausen haben langfristig schwere Auswirkungen auf die Gesundheit (1).
OSAS wird oft durch bestimmte Risikofaktoren begünstigt, darunter:
- Übergewicht: Eine der Hauptursachen für OSAS, da Fettablagerungen im Rachenbereich die Atemwege einengen können (1).
- Alkoholkonsum: Alkohol führt zu einer vermehrten Entspannung der Rachenmuskulatur, was das Risiko eines Kollapses erhöht (1).
- Rauchen: Rauchen kann die Schleimhäute reizen und zu Entzündungen sowie einer Verengung der Atemwege führen (1).
- Anatomische Besonderheiten: Ein zurückliegender Unterkiefer oder eine besonders große Zunge können ebenfalls das Risiko erhöhen (1).
Kommentar von Dr. med. Jens Westphal
«Die CPAP-Therapie ist bei mittelschwerem und schwerem OSAS die Therapie der ersten Wahl und verbessert
nachweislich die Schlafqualität sowie die kardiovaskuläre Prognose. Bei leichtem OSAS können auch
Protrusionsschienen oder Lebensstiländerungen gute Ergebnisse erzielen. Entscheidend ist eine
individuelle Diagnostik, am besten über eine Polysomnographie: mittlerweile auch zuverlässig zu Hause möglich.»
Symptome von OSAS
Die Symptome von OSAS sind vielfältig und oft nicht eindeutig, sodass die Krankheit häufig unentdeckt bleibt. Zu den hauptsächlichen Symptomen zählen:
- Lautes Schnarchen: Oft begleitet von Atemaussetzern, die von Partnern oder Familienmitgliedern bemerkt werden (2).
- Tagesmüdigkeit: Betroffene sind tagsüber oft müde, da sie durch die wiederholten Weckreaktionen nachts nicht ausreichend tief schlafen können (2).
- Konzentrationsschwierigkeiten: Der nicht erholsame Schlaf führt zu Leistungseinbußen und Problemen bei der Konzentration (2).
- Morgendliche Kopfschmerzen: Diese sind oft die Folge des verringerten Sauerstoffgehalts während der Nacht (2).
- Schlaflosigkeit: Das Gefühl, trotz langer Schlafzeit nicht erholt zu sein, ist charakteristisch für OSAS (2).
OSAS-Diagnose: Wie läuft das ab?
Die Diagnose von OSAS erfolgt meist über eine ambulante Schlafanalyse (Screening) oder im Rahmen einer Polysomnographie in einem Schlaflabor. Zunächst wird mithilfe von Fragebögen das Schlafverhalten erfasst. Typische Fragen betreffen dabei die Häufigkeit des Schnarchens, das Vorhandensein von Atemaussetzern sowie die Tagesmüdigkeit. Die Polysomnographie ist der Goldstandard in der OSAS-Diagnostik und umfasst die Aufzeichnung von Atemfrequenz, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und anderen Parametern über die Nacht hinweg (3).
Eine Untersuchung im Schlaflabor bietet die genaueste Diagnosemöglichkeit, um das Vorliegen und den Schweregrad von OSAS zu bestätigen. Das Ziel der Untersuchung ist es, die Anzahl der Atemaussetzer (Apnoen) und die Auswirkungen auf die Schlafqualität zu ermitteln. Darüber hinaus wird der sogenannte Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) bestimmt, der angibt, wie viele Apnoen oder Hypopnoen pro Stunde Schlaf auftreten (3).
Erfahrungsbericht
«Mein Partner bemerkte immer wieder Atemaussetzer während des Schlafs. Ich war tagsüber extrem müde
und unkonzentriert. Nach einer Polysomnographie bei SleepLab erhielt ich eine CPAP-Maske.
Bereits nach wenigen Nächten fühlte ich mich morgens erholt und konnte im Alltag wieder leistungsfähig sein.»
– Markus, 49, Zürich (Name geändert)
Der digitale Schlaflabordienst von SleepLab: Polysomnographie zu Hause
Bei SleepLab bieten wir eine innovative Alternative zum herkömmlichen Schlaflabor – die Polysomnographie bequem von zu Hause aus. Unsere moderne, digitale Schlafanalyse ermöglicht es Ihnen, die Schlafdiagnostik in Ihrer gewohnten Umgebung durchzuführen. Dies reduziert Stress und sorgt für eine realistischere Abbildung Ihres Schlafverhaltens. Die Daten werden vollständig erfasst und durch unsere spezialisierten Schlafmediziner ausgewertet. So erhalten Sie eine professionelle Diagnose, ohne das Haus verlassen zu müssen. Mit der umfassenden Betreuung von SleepLab bieten wir Ihnen die Möglichkeit, die Diagnose und Therapie Ihrer Schlafstörung unkompliziert und komfortabel zu gestalten.
OSAS-Therapie: Welche Behandlungen gibt es?
Die Behandlung von OSAS richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und den individuellen Gegebenheiten des Patienten. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die je nach Bedarf eingesetzt werden:
- Lebensstilveränderungen: Bei leichtem OSAS können bereits Gewichtsreduktion, Rauchverzicht und eine Reduktion des Alkoholkonsums hilfreich sein. Das Schlafen in Rückenlage fördert Atemaussetzer, weshalb Seitenlage oft empfohlen wird (3).
- CPAP-Therapie: Die CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure) gilt als Goldstandard in der Behandlung von mittelschwerem bis schwerem OSAS. Dabei sorgt eine CPAP-Maske dafür, dass ein kontinuierlicher Luftstrom in die Atemwege geleitet wird, um deren Kollaps zu verhindern. Patienten gewöhnen sich meist innerhalb weniger Wochen an die Behandlung und profitieren oft unmittelbar von einer verbesserten Schlafqualität (3).
- Unterkiefer-Protrusionsschienen: Bei leichtem bis mittelschwerem OSAS oder wenn die CPAP-Therapie nicht vertragen wird, können spezielle Schienen eingesetzt werden, die den Unterkiefer während des Schlafs in einer vorverlagerten Position halten. Dadurch bleiben die oberen Atemwege frei, und Atemaussetzer können reduziert werden (3).
- Operative Eingriffe: In manchen Fällen können auch chirurgische Eingriffe notwendig sein, etwa um die Rachenmandeln zu entfernen oder den Kiefer in eine bessere Position zu bringen. Auch die Implantation eines Zungenschrittmachers (Upper Airway Stimulation) kann bei Patienten mit CPAP-Unverträglichkeit in Erwägung gezogen werden (3).
- Gewichtsreduktion: Da Übergewicht einen der größten Risikofaktoren darstellt, kann eine langfristige Gewichtsreduktion bei vielen Betroffenen erhebliche Verbesserungen bewirken. Oft ist eine Kombination aus Ernährungsumstellung und sportlicher Aktivität nötig, um das Ziel zu erreichen (3).
OSAS und seine Risiken
Unbehandelt kann OSAS schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Die wiederholten Atemaussetzer führen zu einer erhöhten Belastung des Herz-Kreislauf-Systems, was das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Studien zeigen auch, dass Menschen mit OSAS ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 haben. Zusätzlich kann die Tagesmüdigkeit die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen und die Gefahr von Verkehrsunfällen oder Arbeitsunfällen erhöhen (1).
Sicherheit zuerst
- Keine Selbsttherapie mit frei verkäuflichen Schlafmitteln: sie beheben nicht die Ursache.
- CPAP-Geräte und Protrusionsschienen müssen individuell ärztlich angepasst werden.
- Operationen oder Zungenschrittmacher nur nach klarer Indikation und spezialisierter Beratung.
- Unbehandeltes OSAS kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen: rechtzeitig abklären lassen.
OSAS im Schlaflabor abklären lassen
Das Schlaflabor spielt eine zentrale Rolle bei der Abklärung und Behandlung von OSAS. Hier werden die individuellen Schlafmuster der Patienten über Nacht hinweg analysiert und ein umfassendes Bild der Schlafstörung erstellt. Für viele Betroffene ist die Untersuchung im Schlaflabor der erste Schritt zu einer erfolgreichen Therapie (2).
OSAS und die CPAP-Therapie: Der Goldstandard der Behandlung
Die CPAP-Therapie wird als Goldstandard bei der Behandlung von mittelschwerem bis schwerem OSAS betrachtet. Das CPAP-Gerät stellt einen konstanten Überdruck in den Atemwegen sicher, sodass die oberen Atemwege während des Schlafs offen bleiben. Für viele Menschen bedeutet die CPAP-Therapie eine sofortige Verbesserung der Schlafqualität und eine Reduktion der typischen OSAS-Symptome. Es gibt verschiedene Maskentypen, die an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden können, um den Tragekomfort zu erhöhen. Die individuelle Anpassung ist entscheidend, um eine langfristige Akzeptanz der Therapie zu erreichen (2).
OSAS ICD-10 Code: Klassifikation der Erkrankung
In der medizinischen Klassifikation wird das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom unter dem ICD-10 Code G47.31 geführt. Diese Einordnung dient der Standardisierung der Diagnose und hilft Ärzten sowie Krankenkassen, die Therapie korrekt abzurechnen und zu dokumentieren.
Fazit: OSAS rechtzeitig erkennen und behandeln
OSAS ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt das Risiko für zahlreiche gesundheitliche Probleme erhöht. Die frühe Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um langfristige Folgeschäden zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Wenn Sie bei sich Symptome wie lautes Schnarchen, Tagesmüdigkeit oder Atemaussetzer bemerken, sollten Sie eine OSAS-Abklärung in Erwägung ziehen und einen Schlafmediziner aufsuchen. Dank moderner Behandlungsmethoden wie der CPAP-Therapie oder der Unterkiefer-Protrusionsschiene können die meisten Patienten wieder zu einem erholsamen Schlaf und einer besseren Lebensqualität finden.
Wann sollte ich ärztliche Hilfe suchen?
- Lautes, regelmäßiges Schnarchen mit Atemaussetzern (von Partnern beobachtet).
- Ausgeprägte Tagesmüdigkeit, Einschlafneigung am Steuer oder bei der Arbeit.
- Wiederholte morgendliche Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen.
- Bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes plus Verdacht auf OSAS.
Tipp: SleepLab ermöglicht eine Schlafanalyse zu Hause: sicher, komfortabel und in der Schweiz.
Häufige Fragen zu OSAS
Was bedeutet die Diagnose OSAS?
OSAS („Obstruktives Schlafapnoe‑Syndrom“) bedeutet, dass sich die oberen Atemwege im Schlaf wiederholt teilweise oder vollständig verschließen. Das führt zu Atempausen (Apnoen/Hypopnoen), Sauerstoffabfällen und Weckreaktionen: mit Symptomen wie lautem Schnarchen und Tagesmüdigkeit. Diagnose und Schweregrad werden u. a. über Polysomnographie und den AHI bestimmt (4).
Wie hoch ist die Lebenserwartung einer Person mit Schlafapnoe?
Eine pauschale Zahl gibt es nicht, sie hängt stark von Begleiterkrankungen und der Behandlung ab. Unbehandelte OSA ist mit erhöhtem Sterblichkeits‑/Herz‑Kreislauf‑Risiko assoziiert; z. B. zeigte eine große Kohorte, dass kürzere objektive Schlafdauer bei OSA unabhängig vom AHI mit höherer Gesamtmortalität verknüpft ist. Umgekehrt war bei älteren OSA‑Patienten regelmäßige PAP/CPAP‑Nutzung mit geringerer Gesamtmortalität und weniger kardiovaskulären Ereignissen verbunden. Konsequente Therapie verbessert also die Prognose (5).
Was tun gegen OSAS?
Erste Schritte: Gewicht reduzieren, Alkohol/Rauchen meiden, Rückenlage vermeiden. CPAP bleibt Standard bei mittel‑schwerer OSA und senkt u. a. Blutdruck; Unterkiefer‑Protrusionsschienen sind wirksam v. a. bei leichter bis moderater OSA oder CPAP‑Unverträglichkeit. Bei ausgewählten Fällen kommen Operationen/Zungenschrittmacher in Frage: nach spezialisierter Abklärung (6).
Ist Schlafapnoe eine schwere Krankheit?
Ja, unbehandelte OSA erhöht das Risiko für Hypertonie, Herz‑/Gefäßerkrankungen, Schlaganfall und Stoffwechsel‑Komorbiditäten und beeinträchtigt Lebensqualität und Verkehrssicherheit. Eine diagnostische Abklärung und leitliniengerechte Therapie sind daher wichtig (7).
Wie lautet der ICD-10 Code für OSAS?
Der ICD-10 Code für das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom lautet G47.31 (8).