unger Mann ist bei der Arbeit am Schreibtisch über einem Buch eingeschlafen, umgeben von Arbeitsmaterialien und Laptop. Schlafmangel durch Überarbeitung kann zu Konzentrationsproblemen und einer verminderten kognitiven Leistungsfähigkeit führen.

Chronische Müdigkeit: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel sind nur für Bildungszwecke gedacht und sollen keine professionelle medizinische Beratung ersetzen. Wenden Sie sich immer an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, bevor Sie neue Behandlungen ausprobieren.

Chronische Müdigkeit ist ein Zustand, der das Leben vieler Menschen stark beeinträchtigt. Sie kann als Folge von Stress, Erkrankungen oder ungesunden Lebensgewohnheiten auftreten. Für manche Menschen wird Müdigkeit jedoch zum ständigen Begleiter, der sie im Alltag einschränkt und ihre Lebensqualität erheblich reduziert. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen der chronischen Müdigkeit, ihre Symptome sowie mögliche Behandlungsmöglichkeiten, wie sie auch bei SleepLab in der Schweiz angeboten werden. Außerdem gehen wir auf die Rolle von Faktoren wie Alkohol und Corona ein und erläutern, welche Medikamente helfen können. Zusätzlich bieten wir einige Tipps zum Umgang mit der Erkrankung, um den Alltag besser zu meistern (1).

Zusammenfassung: Chronische Müdigkeit im Überblick

  • Chronische Müdigkeit (CFS/ME) ist eine langanhaltende Erschöpfung, die durch Ruhe nicht gebessert wird.
  • Typische Symptome: extreme Erschöpfung, Schlafstörungen, Brain Fog, Kopf- und Muskelschmerzen.
  • Ursachen: Infektionen (z. B. EBV, Corona), Immunveränderungen, hormonelle Störungen, Stress, genetische Faktoren.
  • Eine Heilung gibt es bisher nicht, aber Schlafhygiene, Ernährung, Pacing und Verhaltenstherapie können helfen.
  • Medikamente wie Antidepressiva oder Nahrungsergänzungen lindern Symptome, ersetzen aber keine ganzheitliche Therapie.

Was ist chronische Müdigkeit?

Chronische Müdigkeit, auch als Chronic Fatigue Syndrome (CFS) oder myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS) bekannt, ist ein langanhaltender Zustand starker Erschöpfung, der durch Ruhe oder Schlaf nicht verbessert wird. Menschen, die unter chronischer Müdigkeit leiden, sind oft körperlich und geistig so erschöpft, dass selbst alltägliche Aufgaben zur Herausforderung werden. Die genaue Ursache dieser Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen genetische, immunologische und hormonelle Faktoren eine Rolle. Häufig tritt chronische Müdigkeit auch nach einer schweren Erkrankung oder Infektion auf. Der Begriff chronische Müdigkeit wird häufig auch synonym mit chronische Erschöpfung verwendet: ein Zustand, der über einfache Müdigkeit hinausgeht und tiefgreifende körperliche und geistige Einschränkungen mit sich bringt (1).

Chronische Müdigkeit kann in vielen Fällen auch mit anderen Symptomen oder Erkrankungen wie Fibromyalgie, Schlafapnoe oder Depressionen einhergehen. Diese Begleiterkrankungen erschweren oft die Diagnose und erfordern eine ganzheitliche Betrachtung des Gesundheitszustands der Betroffenen. Die Symptome können zudem durch äußere Faktoren wie Stress oder Überlastung verschlimmert werden (2).

Kreisgrafik zeigt sechs Schritte im Umgang mit chronischer Müdigkeit: Symptome erkennen, Ursachen verstehen, Behandlung umsetzen, Lebensstil anpassen, Unterstützung suchen, Fortschritt bewerten – alle zentral für die Bewältigung von Müdigkeit in der Schweiz.

Symptome der chronischen Müdigkeit

Die Symptome der chronischen Müdigkeit sind vielfältig und können von Person zu Person variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Extreme Erschöpfung, die länger als sechs Monate anhält und sich durch Ruhe nicht bessert (2)
  • Schlafstörungen, wie nicht erholsamer Schlaf oder Schlaflosigkeit (2)
  • Konzentrationsprobleme und Gedächtnisschwierigkeiten (2)
  • Kopfschmerzen und Muskelschmerzen (2)
  • Gelenkschmerzen ohne Entzündungen (2)
  • Halsschmerzen oder geschwollene Lymphknoten (2)
  • Post-exertionelle Malaise (PEM), eine Verschlechterung der Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung (2)

Chronische Erschöpfung zeigt sich nicht nur durch Müdigkeit, sondern oft auch durch eine generelle Unfähigkeit, alltägliche Aufgaben mit gewohnter Energie zu bewältigen (2).

Diese Symptome können in ihrer Intensität schwanken und Betroffene können «gute» und «schlechte» Tage haben, was den Alltag zusätzlich erschwert. Manche Menschen beschreiben auch das Gefühl von «Brain Fog»: eine Art geistige Umnebelung, die das Denken und Erinnern schwierig macht. Die Auswirkungen auf das soziale Leben sind oft gravierend, da viele Betroffene ihren sozialen Aktivitäten und beruflichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können (3).

Patientenerfahrung

„Nach einer Virusinfektion war ich über Monate so erschöpft, dass selbst Einkaufen oder ein kurzer Spaziergang unmöglich waren. Erst durch konsequentes Pacing und Unterstützung von Familie konnte ich meinen Alltag besser bewältigen.“ – Patientin aus Bern 

Ursachen und Risikofaktoren für chronische Müdigkeit

Die Ursachen der chronischen Müdigkeit sind bisher nicht eindeutig geklärt, jedoch gibt es verschiedene Risikofaktoren, die die Entstehung der Erkrankung begünstigen können:

  • Viren und Infektionen: Häufig tritt chronische Müdigkeit nach einer Infektion auf, beispielsweise nach einem Epstein-Barr-Virus oder, wie in jüngster Zeit beobachtet, nach einer Corona-Infektion (3).
  • Immunsystem: Es gibt Hinweise darauf, dass das Immunsystem von Menschen mit chronischer Müdigkeit verändert ist, sodass Entzündungsreaktionen häufiger auftreten (3).
  • Hormonelle Störungen: Ein Ungleichgewicht der Hormone, insbesondere der Stresshormone, kann zur Entstehung von chronischer Müdigkeit beitragen (3).
  • Stress und psychische Belastungen: Länger andauernder Stress, traumatische Erlebnisse oder psychische Erkrankungen wie Depressionen können ebenfalls Risikofaktoren sein (3).
  • Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass eine genetische Prädisposition die Anfälligkeit für chronische Müdigkeit erhöhen kann. Wenn Familienmitglieder unter chronischer Müdigkeit leiden, könnte das Risiko für eine ähnliche Erkrankung erhöht sein (3).
  • Umweltfaktoren: Umweltfaktoren wie chemische Belastungen, Schadstoffe oder schlechte Luftqualität könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Einige Studien deuten darauf hin, dass Menschen, die bestimmten Chemikalien oder Umweltgiften ausgesetzt sind, ein höheres Risiko für die Entwicklung von chronischer Müdigkeit haben (3).

Wer unter anhaltender Erschöpfung leidet, fragt sich oft nach den genauen Müdigkeit Ursachen, denn diese können vielfältig sein und reichen von Infektionen über hormonelle Störungen bis hin zu Lebensstilfaktoren wie Stress oder unausgewogener Ernährung.

Chronische Müdigkeit durch Alkohol

Alkohol kann Müdigkeit verstärken und ist ein Risikofaktor für die Entwicklung von chronischer Müdigkeit. Der Konsum von Alkohol beeinträchtigt die Schlafqualität, da der Körper stark damit beschäftigt ist, den Alkohol abzubauen. Dies führt dazu, dass Menschen, die regelmäßig größere Mengen Alkohol konsumieren, weniger erholsamen Schlaf haben und tagsüber müder sind. Bei Menschen, die bereits unter chronischer Müdigkeit leiden, kann Alkohol die Symptome verschlimmern und den Zustand der Erschöpfung verstärken. Daher wird Betroffenen geraten, den Alkoholkonsum stark einzuschränken oder ganz zu vermeiden (3).

Expertensicht

„Chronische Müdigkeit ist komplex und erfordert ein individuelles Behandlungskonzept. Entscheidend sind Schlafhygiene, eine ausgewogene Belastung und die Abklärung möglicher Begleiterkrankungen.“

  • Bei Long Covid zeigen sich häufig ähnliche Symptome wie bei CFS/ME.
  • Pacing ist eine zentrale Methode, um Energie zu haushalten und Rückfälle zu vermeiden.
  • Eine ärztliche Abklärung von Eisen-, Vitamin- oder Hormonmängeln ist wichtig.

Dr. med. Jens Westphal (FMH) – Schlafmedizinische Expertise von SleepLab 

Chronische Müdigkeit nach Corona

Eine zunehmende Anzahl von Menschen berichtet von anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung nach einer Corona-Infektion, auch bekannt als Long Covid. Diese Form der Müdigkeit kann Wochen bis Monate nach der Infektion auftreten und ähnliche Symptome wie das Chronic Fatigue Syndrome (CFS) hervorrufen. Menschen, die nach einer Corona-Infektion unter chronischer Müdigkeit leiden, haben oft Schwierigkeiten, ihre täglichen Aufgaben zu bewältigen und benötigen lange Erholungsphasen. Die genauen Mechanismen, wie das Virus chronische Müdigkeit verursacht, sind noch nicht vollständig verstanden, doch vermutet man, dass Entzündungsprozesse und eine beeinträchtigte Immunfunktion eine Rolle spielen (3).

Long Covid zeigt viele Parallelen zum Chronic Fatigue Syndrome. Häufig sind auch neurologische Symptome, wie Konzentrationsschwierigkeiten oder «Brain Fog», präsent. Eine frühzeitige Diagnose und Unterstützung durch Fachärzte kann helfen, die Symptome zu lindern. SleepLab bietet in der Schweiz spezialisierte Unterstützung für Long-Covid-Betroffene. Die Rehabilitation nach einer Corona-Infektion kann besonders lange dauern, da die körperlichen Reserven oft stark erschöpft sind.

Chronische Müdigkeit: Was tun?

Gehirn-Illustration mit acht Strategien gegen chronische Müdigkeit: Schlafhygiene, Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung, Pacing, Verhaltenstherapie und Medikamente – empfohlen von sleeplab.ch für Betroffene in der Schweiz.

Die Behandlung von chronischer Müdigkeit ist oft komplex und erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise. Es gibt keine spezifische Heilung, doch einige Maßnahmen können helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern:

  • Schlafhygiene: Eine gute Schlafhygiene, wie sie von den Experten von SleepLab Schweiz empfohlen wird, ist entscheidend, um die Schlafqualität zu verbessern. Regelmäßige Schlafzeiten, ein ruhiges Schlafzimmer und das Vermeiden von Koffein oder schweren Mahlzeiten vor dem Schlafengehen können helfen, den Schlaf zu fördern (1).
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen kann das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Vollkornprodukte sind besonders hilfreich, um den Energiehaushalt zu stabilisieren. Der Verzicht auf Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel kann ebenfalls dazu beitragen, Energieeinbrüche zu vermeiden (1).
  • Sanfte Bewegung: Auch wenn körperliche Aktivität bei Menschen mit chronischer Müdigkeit oft schwierig ist, kann sanfte Bewegung wie Spaziergänge oder Yoga helfen, die Symptome zu lindern. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören und die Bewegung an das aktuelle Energielevel anzupassen, um keine Verschlechterung der Symptome zu riskieren. Es ist hilfreich, mit kurzen, einfachen Übungen zu beginnen und die Intensität langsam zu steigern (3).
  • Stressbewältigung: Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und so die Symptome zu lindern. Auch Achtsamkeitstraining hat sich als hilfreich erwiesen, um mit der Erschöpfung umzugehen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern (3).
  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): CBT kann helfen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und den Umgang mit der Erkrankung zu verbessern. Es hat sich gezeigt, dass CBT bei einigen Menschen mit chronischer Müdigkeit eine positive Wirkung auf die Symptomlinderung hat. Eine Therapie kann Betroffenen helfen, den Alltag besser zu bewältigen und Strategien zu entwickeln, um mit den Einschränkungen umzugehen (3).
  • Pacing: Eine besondere Methode im Umgang mit chronischer Müdigkeit ist das sogenannte Pacing. Dabei geht es darum, die eigenen Energiereserven optimal zu nutzen und Überlastung zu vermeiden. Durch eine bewusste Planung der Aktivitäten sollen Energieeinbrüche verhindert werden, um die Belastung gleichmäßig zu verteilen (2).

Safety-Tipp

  • Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Vitamin D, Magnesium, Q10) nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen.
  • Alkoholkonsum meiden: er verschlechtert Schlafqualität und verstärkt Symptome.
  • Sanfte Bewegung ist sinnvoll, Überlastung führt oft zu Rückfällen.

Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente bei chronischer Müdigkeit

Es gibt bisher keine spezifischen Medikamente, die chronische Müdigkeit heilen können. Die Behandlung richtet sich daher oft nach den individuellen Symptomen der Betroffenen. Einige der gängigen Ansätze beinhalten:

  • Schmerzmittel: Bei Muskelschmerzen und Kopfschmerzen können Schmerzmittel helfen, die Symptome zu lindern. Wichtig ist jedoch, diese nur in Absprache mit einem Arzt einzunehmen, um Nebenwirkungen zu vermeiden (1).
  • Antidepressiva: Da viele Menschen mit chronischer Müdigkeit auch unter depressiven Verstimmungen leiden, können Antidepressiva helfen, die Stimmung zu verbessern und so die Müdigkeit zu lindern. Auch niedrig dosierte trizyklische Antidepressiva können helfen, die Schlafqualität zu verbessern und Schmerzen zu lindern (1).
  • Nahrungsergänzungsmittel: Einige Betroffene berichten von einer Verbesserung ihrer Symptome durch Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin D, Magnesium oder Coenzym Q10. Hierbei sollte jedoch ebenfalls Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Omega-3-Fettsäuren können ebenfalls unterstützend wirken, da sie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen (1).
  • Immunmodulatoren: In einigen Fällen wird die Einnahme von Immunmodulatoren empfohlen, um das Immunsystem zu unterstützen. Die Wirkung dieser Medikamente bei chronischer Müdigkeit ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht (1).
  • Adaptogene: Pflanzliche Adaptogene wie Ashwagandha oder Rhodiola haben sich bei manchen Betroffenen als hilfreich erwiesen. Sie unterstützen den Körper dabei, besser mit Stress umzugehen, und können das Energielevel erhöhen (1).

Chronische Müdigkeit Test: Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose chronischer Müdigkeit ist oft schwierig, da es keine spezifischen Tests gibt, die die Erkrankung eindeutig nachweisen können. Stattdessen basiert die Diagnose auf dem Ausschluss anderer möglicher Ursachen für die Erschöpfung. Ein Arzt wird daher eine umfassende Anamnese durchführen, die Lebensgewohnheiten und mögliche Vorerkrankungen einbeziehen. Zudem können Blutuntersuchungen und andere diagnostische Tests durchgeführt werden, um körperliche Ursachen der Müdigkeit auszuschließen. Ein wichtiger Aspekt ist die Dauer der Symptome: Wenn die Erschöpfung länger als sechs Monate anhält und keine andere Ursache gefunden wird, kann eine Diagnose von chronischer Müdigkeit gestellt werden (1).

Weitere Untersuchungen können Schlafstudien oder Belastungstests sein, um andere Erkrankungen wie Schlafapnoe oder Herzprobleme auszuschließen. Auch eine psychologische Untersuchung kann sinnvoll sein, um mögliche psychische Belastungen als Ursache zu identifizieren. Die Zusammenarbeit von Fachärzten verschiedener Disziplinen ist oft notwendig, um eine umfassende Diagnose zu stellen (1).

Mann sitzt schlaflos nachts auf seinem Bett, mit sichtbarem Stress, während eine Lampe schwaches Licht spendet. Schlafstörungen und nächtliche Schlafprobleme führen oft zu Schlafmangel und damit zu einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus.

Leben mit chronischer Müdigkeit: Tipps für den Alltag

Das Leben mit chronischer Müdigkeit kann herausfordernd sein, doch es gibt Strategien, die den Alltag erleichtern können:

  • Tagesplanung: Plane deine Aktivitäten sorgfältig und setze Prioritäten. Teile größere Aufgaben in kleinere, bewältigbare Schritte auf und gönne dir zwischen den Aufgaben ausreichend Pausen (3).
  • Energiehaushalt im Blick behalten: Versuche, deine Energie gezielt einzusetzen und Überanstrengung zu vermeiden. Es kann hilfreich sein, eine Art «Energietagebuch» zu führen, um herauszufinden, welche Aktivitäten besonders anstrengend sind und welche dir Energie geben. Notiere auch, wann du dich besonders energielos fühlst, um Muster zu erkennen und Anpassungen vorzunehmen (3).
  • Unterstützung suchen: Zögere nicht, Unterstützung von Familie, Freunden oder Selbsthilfegruppen in Anspruch zu nehmen. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreich sein und dir das Gefühl geben, mit der Erkrankung nicht allein zu sein. Auch Online-Foren und soziale Medien können Möglichkeiten bieten, sich mit anderen auszutauschen und wertvolle Tipps zu erhalten (3).
  • Hobbys und Freude finden: Sich Zeit für Aktivitäten zu nehmen, die einem Freude bereiten, kann helfen, die psychische Belastung zu reduzieren. Kreative Hobbys wie Malen, Lesen oder Musizieren können entspannend wirken und das allgemeine Wohlbefinden fördern. Wichtig ist, die Aktivitäten an die aktuelle Energie anzupassen und sich nicht unter Druck zu setzen (3).

Wann zum Arzt?

  • Wenn Müdigkeit länger als 6 Monate anhält und Alltag oder Beruf massiv beeinträchtigt.
  • Bei begleitenden Symptomen wie Brain Fog, Schlafstörungen oder post-exertioneller Malaise (PEM).
  • Wenn andere Erkrankungen wie Schlafapnoe, Depression oder Schilddrüsenstörungen ausgeschlossen werden müssen.

Fazit: Chronische Müdigkeit ist eine ernstzunehmende Erkrankung

Chronische Müdigkeit ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die häufig mit dem Begriff chronische Erschöpfung umschrieben wird und sowohl körperliche als auch psychische Ressourcen stark beansprucht. Obwohl es bisher keine Heilung gibt, können verschiedene Maßnahmen helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Eine gesunde Lebensweise, sanfte Bewegung, Stressbewältigung und eine gute Schlafhygiene sind entscheidende Faktoren, um mit der Erkrankung umzugehen. Zudem können therapeutische Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie und individuell angepasste Medikamente unterstützen. Wichtig ist, sich ärztliche Hilfe zu holen und den eigenen Körper nicht zu überfordern. Chronische Müdigkeit erfordert Geduld, Akzeptanz und eine sorgfältige Planung des Alltags, um die Herausforderungen dieser Erkrankung zu bewältigen.

Auch wenn der Weg oft langwierig und schwierig ist, gibt es Hoffnung auf Besserung. Durch eine positive Einstellung, ein unterstützendes Umfeld und gezielte Maßnahmen lässt sich die Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und sich selbst nicht zu überfordern. Mit der richtigen Unterstützung und Anpassungen im Lebensstil kann es gelingen, wieder mehr Energie für die Dinge zu finden, die einem wichtig sind.

Häufige Fragen zu chronische Müdigkeit in der Schweiz

1. Wie häufig tritt das chronische Erschöpfungssyndrom in der Schweiz auf?

Die geschätzte Prävalenz von ME/CFS liegt in Europa zwischen 0,1% und 2,2%. In der Schweiz könnten demnach Tausende betroffen sein: eine Studie schätzte 17 000 bis 40 000 potenzielle Fälle basierend auf einer konservativen Prävalenz von 0,2-0,4 % (4), (5).

2. Welche Krankheit steckt hinter dauernder Müdigkeit?

Hinter anhaltender Müdigkeit kann ME/CFS stecken, eine Erkrankung, die durch anhaltende Erschöpfung, nicht erholsamen Schlaf und post-exertionelle Malaise (Verschlechterung nach Anstrengung) gekennzeichnet ist (6)

3. Wie bekommt man chronische Müdigkeit weg?

Eine Heilung gibt es bislang nicht. Behandlung zielt auf Symptomlinderung und umfasst Schlafhygiene, sanfte Bewegung (Pacing), Ernährung, Stressmanagement, kognitive Verhaltenstherapie und gezielte medikamentöse oder supplementäre Unterstützung (z. B. Vitamine, Schmerzmittel) (6).

4. Welcher Arzt bei chronischer Müdigkeit?

Die erste Anlaufstelle ist meist die Hausärztin oder der Hausarzt, die/der eine umfassende Anamnese durchführt, körperliche Ursachen ausschließt und auf spezialisierte Fachärztinnen oder Ambulanzen überweisen kann (7).

5. Welche Blutwerte zeigen Erschöpfung an?

Derzeit existieren keine spezifischen Blutwerte, die ME/CFS eindeutig nachweisen können. Forschung fokussiert auf mögliche Biomarker wie Immun- und Entzündungsparameter, bisher aber ohne klinische Validierung (8).

6. Was fehlt dem Körper bei chronischer Müdigkeit?

Betroffene zeigen häufig eine verminderte Funktion natürlicher Killerzellen, Hinweise auf Autoimmunprozesse (z. B. Autoantikörper gegen bestimmte Rezeptoren), sowie mögliche Immunstörungen und Stresshormondysregulation (9).

7. Wann ist Müdigkeit nicht mehr normal?

Wenn eine Erschöpfung länger als 6 Monate andauert, nicht durch Ruhe besser wird und mit deutlich eingeschränkter Leistungsfähigkeit einhergeht, sollte das ärztlich abgeklärt werden: insbesondere wenn typische CFS/ME-Symptome wie Brain Fog, Schlafstörungen oder PEM vorliegen (10).

8. Was ist ein privates Burnout-Syndrom?

Das ist keine medizinisch definierte Diagnose im Kontext von CFS/ME. Der Begriff „Burnout“ beschreibt eher Erschöpfungszustände aufgrund von Stress, während CFS/ME organisch-medizinisch verankert ist: beide Begriffe sollten nicht gleichgesetzt werden.

9. Was ist ein stiller Burnout?

Ebenfalls keine anerkannte medizinische Kategorie. Vermutlich gemeint: latent überfordernde Erschöpfung ohne klare Symptome. Anders als CFS/ME hat „Burnout“ keinen diagnostischen Konsens und unterscheidet sich deutlich.

Redaktionelle Qualität bei SleepLab:
Alle Inhalte auf sleeplab.ch folgen strengen Redaktionsrichtlinien, die auf wissenschaftlicher Evidenz, Patientensicherheit und Nachvollziehbarkeit beruhen. Unsere medizinischen Inhalte werden zusätzlich von erfahrenen Ärzten aus der Schweiz wie Dr. med. Jens Westphal oder Almedina Berisha geprüft.

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Über den Autor

Dr. med. J. Westphal ist Facharzt & Praktischer Arzt (FMH) mit langjähriger Erfahrung in der ambulanten Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen in der Schweiz. Sein Fokus liegt auf modernen, wohnortnahen Behandlungskonzepten, die den Alltag der Patientinnen und Patienten berücksichtigen. Bei SleepLab begleitet er Menschen auf dem Weg zu besserem Schlaf – wissenschaftlich fundiert, empathisch und individuell.

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